Die ersten Gehversuche des Seilziehclubs Waltenschwil-Kallern sind auf den Sommer 1976 zurück zu führen. Unter dem Namen LJG Wohlen (heute Erdmannlistein) nahm man an einem Plauschturnier in Sins und am 1. Schweizerischen Nachwuchstunier in Sarnen teil.
Vom Seilziehvirus infiziert, beschloss man, am 25. Februar 1977, den Seilziehclub Kallern zu gründen.
Gründungsmitglieder sind : Paul und Guido Strebel Kallern, Paul, Bruno und Markus Strebel Boswil, Franz Zeller, Martin und Peter Nietlisbach, Ernst Hagebuch, Pius Wetli. Als erster Präsident amtete Paul Strebel, Coach wurde Guido Strebel.
Der erste Turnierstart am 560 er Turnier in Niederbüren unter dem Namen Kallern war gleichzeitig auch der erste Turniergewinn. Zu den Gründungsmitgliedern stiessen im Verlaufe des Jahres weitere Neuzuzüge. Gemeinsam startete man an 560 er und 640 er Turnieren. Der bronzene Platz der ersten Schweizermeisterschaftssaion in der 560 er Klasse bildete das Fundament für weitere Erfolge.
1978 stelle der Verein bereits zwei 560 er und eine 640 er Mannschaft.
1979 konnte der erste Schweizermeistertitel bis 560 kg gefeiert werden, was gleichzeitig die Nomination für die Weltmeisterschaft in Schweden bedeutete.
Im Jahr 1980 fand anlässlich der Grün 80 in Basel die Seilzieh WM in der Schweiz statt. Nach dem erneuten Titelgewinn in der 560er Schweizer-Meisterschaft hatte man die Nationalmannschafts-Selektion wieder geschafft. Um so grösser war die Enttäuschung, als diese Gewichtsklasse kurzfristig vom WM-Programm gestrichen wurde.
1981 war von einigen Umstellungen in der Mannschaft und in der Meisterschaft geprägt. Mit dem Beitritt von Hugos-Freunden waren erstmals Aktive aus der Nachbargemeinde Waltenschwil im Verein. Guido Strebel trat als Coach zurück. Als neuer Coach amtete Paul Strebel. In dieser Funktion hat er sehr viel Anteil an den sportlichen Erfolgen der Zukunft, sowie an der Weiterentwicklung der Technik. Durch engen Kontakt zu ausländischen Vereinen, unter anderem in England, konnte er immer wieder wichtige Neuerungen einbringen.
Der Schweizermeister wurde 1981 erstmals nicht mehr an einem Tag erkoren, sondern es zählten alle Turniere der Saison. Der wichtigste Gegner war Zäziwil. Zäziwil war auch in den nächsten Jahren der wichtigste Gegner des 560 er Teams. Noch heute schwärmen viele Ehemalige von diesen Fights. Dennoch konnte der Schweizermeistertitel bis 560 kg in diesem Jahr verteidigt werden. Von 1982 - 1985 war jedoch das besagte Zäziwil das Mass der Dinge in der 560er Meisterschaft.
1985 reiste man erstmals in ein Trainigslager ins Ausland. Zusammen mit dem Seilziehclub Stans trainierte man in Sciacca ( Sizilien ). Der Saisonhöhepunkt war das Open-Turnier der WM in Stans wo ein 1. und ein 3. Rang erreicht wurden.
Ein Baugesuch für eine Trainingsanlage in Kallern wurde abgelehnt. Dank der Mitglieder aus Waltenschwil, und der Waltenschwiler Behörde konnten man den alten Villiger-Schopf beziehen, wo noch heute das Training statt findet.
An einer ausserordentlichen Generalversammlung wurde 1986 die Namensänderung von Kallern zu Waltenschwil-Kallern (WaKa) beschlossen.
Ein Trainingslager mit Stans in Tunesien, die guten Trainingsbedingungen in der neuen Anlage, und ein breites Kader, trugen dazu bei, dass der 560er Meistertitel erstmals mit dem neuen Namen Waltenschwil-Kallern gewonnen werden konnte. Erstmals stelle der Verein eine Juniorenmannschaft und auch diese konnte den Meistertitel auf Anhieb gewinnen.
Zum 10. jährigen Jubiläum wurde am 24. August 1987 unter der Leitung von Peter Bossard ein internationales Turnier organisiert. An diesem Turnier nahmen Mannschaften aus England, Irland, Holland und Deutschland teil. Am gleichen Tag hatte unser Club einen Auftritt im Sportstudio des Schweizer Fernsehen.
Das Gros der 560er Mannschaft bildete die Nationalmannschaft für die EM in Irland 87 und die WM in Schweden 1988, von wo man mit einer Silber-, bzw. einer Bronzemedaille heimkehrte. Nach zehn Jahren als Präsident trat Paul Strebel auf die GV 1987 zurück. Jean Füglistaler wurde als sein Nachfolger gewählt.
1989 war eines der erfolgreichsten Jahre. Schweizermeistertitel bei den Junioren und den 560ern, sowie der 3. Rang bei den 640ern und 720ern. An der denkwürdigen EM im italienischen Rimini, wo die Schweizer alle Gewichtsklassen dominierten, waren einige Waltenschwiler in den verschiedenen Nationalmannschaften.
Im Frühjahr 1990 reiste man zum ersten Mal nach Tenero ins Tessin, um sich für die Meisterschaft vorzubereiten. Die optimalen Bedingungen, die man in Tenero antraf, gaben den Ausschlag, dass man in den kommenden Jahren des öfteren diesen Ort für ein Trainingslager wählte. Das Double aus dem Vorjahr mit den Gewinn der Meistertitel der Junioren und der 560er konnte erfolgreich verteidigt werden. An der WM in Holland konnten sich erstmals Aktive vom Seilziehclub Waltenschwil-Kallern als Weltmeister feiern lassen.
Die EM in Stans 1991 war für einige unserer Aktiven ein wichtiges Ziel. Nach dem erneuten Gewinn des 560er Titels, der Teilnahme an der EM in Stans und dem Abstecher nach Südafrika, hängten Ende der Saison einige Mitglieder die Seilziehschuhe an den Nagel.
1992, unter der sportlichen Leitung von Alois Christen und Daniel Strebel, versuchte nun die zweite Generation an die grossen Erfolge der Achtziger Jahre anzuschliessen. Seilziehbegeistert und motiviert begann die Saison mit dem Trainigslager in Tenero. Mit Plazierungen im Mittelfeld der Meisterschaft, sowie einzelnen Athleten in der Nationalmannschaft und Erfolge an offenen Turnieren und dem 4. Platz am 640er WM-Open in Irland gelang der "Neustart".
Das Jahr 1993 brachte wieder einen Meistertitel. Die Junioren konnten das Meisterturnier für sich entscheiden und auch die 560er Mannschaft holte mit dem dritten Platz eine Medaille ab. An der GV im Herbst 1993 gab Jean Füglistaler das Amt als Präsident an Röbi Bütler weiter. Durch den Rücktritt von Jean Füglistaler schrumpfte die Anzahl der Aktiven aus Waltenschwil auf ein Minimum. Um dem entgegen zu wirken, versuchte man sich an verschieden Veranstaltungen im Dorf aktiv zu beteiligen. Erstmal wurde ein Racletteabend für die Dorfbevölkerung organisiert.
Als weiteres Novum wurde am 19. November 1994 in Wohlen ein Indoor-Turnier ausgetragen.
Paul Mosimann ergriff die Initiative, und lud am 30. November zum ersten Training des zukünftigen Damenteams ein. Auch die sportliche Bilanz dieses Jahres konnte sich sehen lassen. Erstmals war in der Endabrechnung das 640er Team besser klassiert als das 560er und holte den Bronzeplatz in der Meisterschaft. Ebenfalls kamen einige Aktive zu internationalen Ehren an der WM in Uppsala, Schweden. Am internationalen Turnier in Lieli konnte zudem der dritte Rang ergattert werden, und die übermächtigen Spanier aus Nuarbe vom Podest verdrängt werden.
1995 war ein sehr erfolgreiches Jahr. Die Meisterschaft brachte zwei Bronzemedaillen bei den 560ern und den 640ern. Das internationale 640er Turnier in Mosnang beendete man auf dem zweiten Platz und das internationale 640er Turnier in Belturm Holland konnte sogar gewonnen werden. Unter dem Namen Waltenschwil-Kallern / Nünegg-Lieli starteten die Damen ihre ersten Saison und erreichten den dritten Schlussrang. An der EM in Getxo in Spanien konnte der dritte Rang am 640er Open und Edelmetall durch Aktive an der EM verbucht werden. Anschliessend an diese EM gönnte man sich eine Woche Urlaub auf Ibiza.
Der 10. Schweizermeistertitel der 560er Mannschaft war das Highlight der Saison 1996. Etwas überraschend konnte das erste Turnier der Saison gewonnen werden. Das verlieh der Mannschaft Aufschwung und bis Ende Jahr konnten vier der sieben Meisterschaftsturniere gewonnen werden. Die Damen erreichten den Vize-Meistertitel. An der WM in Salgharen Holland beteiligten sich einige Aktiven in der Nationalmannschaft und brachten Edelmetall nach Hause.
Das Jahr 1997 stand ganz im Zeichen des 20-Jahre-Jubiläums. Der Start der Saison war das Trainingslager in Mallorca, wo neben hartem Training auch die Kameradschaft und die Sonne nicht zu kurz kamen. Das eigentliche Jubiläum wurde mit der Durchführung des CH-Cup gefeiert. Erstmals seit dem Wechsel nach Waltenschwil fand wieder ein Turnier auf Kallerer Boden statt. Viele Ehemalige Seilzieher fanden den Weg nach Kallern, und einige konnten nicht widerstehen, wieder einmal am Seil zu ziehen. Dem Cup im Frühling folge das Heimturnier im August, das bei gewohnt schönem Wetter statt fand. Erstmals wurde ein Schülerturnier durchgeführt. Für die sportlichen Höhepunkte in dieser Saison sorgten die Damen, die neu von Paul Strebel trainiert wurden. Sie errangen erneut den Vize-Meistertitel sowie den Cup-Sieg. Die 560er und 640er Mannschaft zeigte eine mässige Saison, konnte als Höhepunkt jedoch einen 640er Turniersieg in Engelberg vorweisen.
Die Saison 1998 begann mit einem Tiefschlag. Das Paradepferd des Clubs, die 560er Mannschaft, musste zurück gezogen werden. Die Gründe waren ein immer schmaler werdendes Kader, sowie das Fehlen von leichten Athleten. Auch konnte man keine komplette Juniorenmannschaft stellen. Aus diesem Grund starteten unsere Junioren mit jenen von Nünegg-Lieli. Erfreulich war der erste Titelgewinn der Damen, die eine konstante Saisonleistung boten. Das 640er Team belegte in der Endabrechnung den vierten Platz. Eine bessere Plazierung wurde mit schwachen Leistungen bei Saisonbeginn verpasst. Doch die letzten Turniere, das Heimturnier in Waltenschwil und jenes in Wilen, konnten gewonnen werden.
Auf die Saison 1999 hat Alois Christen das Traineramt an Franz Suter weitergegeben. Wieder einmal begannen wir die Vorbereitung für die Meisterschaft in Tenero wo wir schon so eine Art Stammgast waren. Neben einem Teil des Damenteams begleitete uns der Seilziehclub Ebersecken ins Tessin.
Dieses Jahr war von regen Festivitäten geprägt, denn der Name Waltenschwil-Kallern verpflichtet. Im Mai war man am Dachfest in Kallern engagiert, im August folgte das Heimturnier und eine Woche später die WAAG in Waltenschwil. Es gab viel Arbeit, aber wir konnten auch viele positive Reaktionen ernten. Der Umstand der Waltenschwiler Gewerbeausstellung bot die Möglichkeit das Outdoor-Turnier in einem Zelt abzuhalten.
Im sportlichen Bereich holten die Damen erneut den Meistertitel und erreichten am Open in Holland den hervorragenden dritten Rang. Das 640er Team erreichte den vierten Schlussrang. Am Meisterturnier der 600er konnte in Muri die Bronzemedaille erreicht werden.
Das Jahr 2000 war aus sportlicher Sicht nicht für alle sehr erfolgreich, abgesehen von wenigen Exploits. Die Damen erreichten dennoch den dritten Rang in der Meisterschaft. Das 640er Team schaffte den Ligaerhalt knapp. Strahlen konnten dennoch unsere Athleten, die in der Nationalmannschaft mit Goldmedaillen aus England in die Schweiz zurückkehrten. Zum Saisonabschluss machte man eine zweitägige Clubreise auf die Bannalp an der auch zahlreiche Ehemalige teilnahmen.
Im Jahr 2001 konnte der Abstieg des 640er Teams leider nicht mehr abgewendet werden. Das vorerst letzte Turnier in der NLA konnte man dennoch mit einem versöhnlichen vierten Rang abschliessen. Das Damenteam verteidigte den dritten Rang aus dem Vorjahr. Es war auch das letzte Turnier auf "unserem" Turnierplatz bei der Kirche. Der Platz musste einer neuen Turnhalle weichen. Positives gab es aber aus dem Juniorenlager zu melden wo erstmals wieder einige Neuzuzüge zu verzeichnen waren. Positiv war aber auch die Stimmung im Club, trotz der ausbleibenden Erfolge. Verschiedene Anlässe, geplante und spontane, trugen dennoch zu einem abwechslungsreichen Jahr bei. Den Saisonabschluss bildete die EM in Bütschwil, an der alle Aktiven teilnahmen.
Das Jahr 2002 steht nun wieder im Zeichen eines Jubiläums. Der Seilziehclub Waltenschwil-Kallern feiert den 25. Geburtstag. Gefeiert wurde dies am 31. August mit dem CH-Cup in Waltenschwil. Es waren 25 Jahre mit vielen Höhen aber auch mit Tiefen. Die Freude am Seilziehen ist ungebrochen, und mit Stolz konnten wir in diesem Jahr wieder mit einer eigenen Juniorenmannschaft an der Meisterschaft teilnehmen. Die Tatsache, dass wir neuerdings auch auf dem World Wide Web vertreten waren, war ebenfalls erfreulich. Zumal die Initiative und die Realisation dieser Homepage von der jüngeren Generation in die Hand genommenen wurde.
Seilziehen ist eine Mannschaftssportart, in der jeder auf den anderen angewiesen ist, in der es keine Solostars gibt und die Kameradschaft gross geschrieben wird.
Unser Dank für gilt all jenen, die sich in diesen 25. Jahren für den Seilziehclub Waltenschwil-Kallern einsetzten und noch einsetzen werden.